Die Welt ist gerettet

Die Welt ist gerettet

Heute findet die letzte Aufführung des Stücks „Die Welt ist in Gefahr – Rettung naht aus Eberswalde“ im ersten Durchgang statt. Eine Wiederaufnahme ist für September geplant. In jedem Fall ist es aber eine ausgesprochen reizvolle Veranstaltung. Mehrere Bands mit eigens komponierter Musik, eine Geschichte mit der zentralen Frage: Wie wollen wir in Zukunft leben? und ein verletzter Ort, an dem das Stück aufgeführt wird. Das Exil befindet sich auf dem Gelände einer ehemaligen Außenstelle des KZ Ravensbrück.

Die Kostüme und das Bühnenbild sind bunt, fantasievoll und mit Liebe zusammengestellt. Die Schauspieler sind dieses Mal ausschließlich Laien. Sie machen ihre Sache als postapokalyptische Punks, Naturfreund_innen oder Bionazis gut. Es macht Spaß, ihnen zuzuschauen. Das Team um Heike Scharpf als Regisseurin, Katja Kettner als Dramaturgin und Kai Jahns als Produzenten hat wie in den vorhergehenden Jahren mit „Punkagonny“ und „Die (heilige) Gaby des SVKE“ ein weiteres schönes Stück Theater in Eberswalde inszeniert. Weitermachen.

Visuell ist das natürlich interessant und ich freue mich jedes Mal, wenn ich den Auftrag der Theaterleute bekomme. Dieses Mal bin ich etwas anders an die Geschichte herangegangen. Eine Nikon D4 mit 2,8/70-200mm und die Leica M-P mit dem alten 50er Summicron von 1957 und dem aktuellen 35er Summicron. Wie schon bei den Proben habe ich die Leica gleich S/W-JPGs machen lassen. Das hat durchgängig wunderbar funktioniert und ehrlicherweise gefallen mir die S/W-Bilder besser. Farbe ist eben nicht immer notwendig und was die Leica so von sich aus da macht – schön! Die Summicrons – das ältere nicht so sehr – sind unglaublich „gegenlichtresistent“ bzw. machen schöne Reflexe im positiven Sinn. Schöne Reflexe macht das alte 50er natürlich viel ausgeprägter.

 

 

Hilfreich war natürlich auch die Ausrichtung der Bühnen und die Tageszeit. Die Sonne stand oft schon tief und ein paar Bäume streuten das Licht so, dass es oft ein feines, weiches Schulterlicht oder eine schöne Spitze auf den Haaren gab. Das Bild ist nicht mit Leica sondern mit Nikon gemacht.

 

 

Beim Freiluft-Theater mit mehreren Bühnen wie im Exil kommt schon einmal der eine oder andere Scheinwerfer frontal ins Bild – die Summicrons machen das sehr charmant.

 

 

Die Leica kam überwiegend bei den Proben zum Einsatz, weil ich mich frei bewegen durfte. Mit der Nikon habe ich dann die  fehlenden Bilder für die Doku mit der Nikon gemacht. Im Vergleich zur Leica kam mir der Spiegelschlag ganz schön laut vor nach den vorhergehenden Tagen fast nur mit der Leica.

Mit beiden Kameras war eine fast offene Blende meistens der Standard. Gedreht habe ich an ISO und Zeit. ISO reichte bei beiden Kameras von 100 bis 6400. Wobei ganz klar ist: Hohe ISO kann Nikon besser. Eindeutig. Die Leica geht bis 3200. Darüber ist es für meinen Geschmack bestenfalls verwendbar, wenn es nicht anders geht. Muss man aber interessanterweise auch nicht – meistens schadet es nicht, wenn es ein sattes Schwarz in den Bildern gibt. Oder anders gesagt: Ich finde es nicht schlimm, wenn Teile des Bildes ins Schwarz absaufen. Eine Automatik kam nicht zum Einsatz – manuell und gefühlte Gegenlicht-Kompensation. Klar, das geht mir manchmal auch daneben. Es funktioniert aber erstaunlich gut und in jedem Fall besser als mit einer Automatik.